Donnerstag, 6. September 2007

Kopenhagen Teil 2

Wir holen einen Multipass und saugen uns mit Eindrücken voll


Hab die erste Nacht gut geschlafen, und gehe erst mal das Frühstück testen. Für Roland ist es noch zu früh. Die Kaffeetassen sind ehr Moccatassen aber sonst ist alles Bestens. Nachdem wir beide gestärkt sind, führt uns der erste Weg ins Touristcenter. Für 429 DKK (= 57 €) kann man dort die CPH-Card für drei Tage erwerben.

Das ist quasi der Multipass für alle öffentlichen Verkehrsmittel sowie Museen, Kirchen, Ausstellungen usw. Mit Bahn und Bus fahren wir nach Ishoj zum neuen Museum für moderen Kunst: Arken. Das ist nicht einfach nur einfach ein Gebäude, sondern soll in futuristischer Architektur ein gestrandetes Schiff darstellen. Das wirkt besonders glaubhaft, da ca. 100 m weiter der Strand und dann das Meer beginnt.

Die Ausstellung war ehr klein, hat mir aber sehr gut gefallen. Leider durfte in den Ausstellungsräumen nicht photographiert werden. Thema war „Menneskebilleder I Dag“ (="Images Of Man Today“)

Oft wurde der ganz alltägliche Mensch auf ausgefallene Art und Weise dargestellt, das in beschreibende Worte zu fassen wäre aber hier zu umfangreich.

Sehr beeindruckend waren die Toiletten in Arken. Eine Mischung aus Gefängnis und Forschungslabor, und kein Photoverbot.

Nach so viel ausgefallener Kunst gab es dann am Bhf meinen ersten Chicken-Hotdog. Rolands Grundnahrungsmittel in seiner Auslandszeit. Ein gewöhnliches Hotdog Brötchen wird statt mir einem Würstchen, mit aufgespießtem und gegrilltem Hühnchenfleisch (ähnlich Sateé-Spieß) gefüllt und der Holzspieß dann kunstvoll wieder herausgezogen. Ausgesprochen schmackhaft, vor allem der Ketchup war gut.

Als wir wider im Stadtzentrum waren sind wir in die Fahrerlose U-Bahn gestiegen und haben eine Tour bis zur Endstation unternommen. Man kann sich auf die vorderste Bank vor die Panoramascheibe setzen und fährt dann durch einen beleuchteten Tunnel und teilweise auch an der Oberfläche entlang. Die Haltestellen sind sehr futuristisch gebaut, und toll beleuchtet. Wenn man auf dem Bahnsteig steht ist man durch eine Glaswand mit Schiebetüren von den Gleisen getrennt, die sich erst öffnen wenn der der Zug auf der anderen Seite der Wand hält und seine Türen geöffnet hat.

Auf dem Rückweg sind wir in Christianshavn ausgestiegen um die autonome Kommune Christiania an zu schauen. Hier leben Hippies in dritter Generation in einem eigenen Freistadt. Leider auch hier ein Photoverbot. Sehr individuell gestaltete, und hergerichtete Häuser, Geschäfte, und brennende Mülltonnen auf der Straße gibt es hier zu sehen. Die Kommune wird von der Stadt Kopenhagen als soziales Experiment geduldet. In Bayern wäre so etwas unvorstellbar und es war ein sehr eindrucksvoller Besuch. Einen Überblick über Christiania hatten wird dann noch einmal von der Turmspitze der Marmorkirche.

Zur Stärkung nach einem Haufen Treppenstufen haben wir uns in einer Bäckerei mit grandiosem Schaufenster Schokokuchen mit Marzipan gegönnt. Wie auch am Bahnschalter wird man in der Bäckerei nach Nummer bedient. Also Zettelchen ziehen und warten bis die Nummer in der Digitalanzeige über den Verkäuferrinnen erscheint. Alles geht also sehr geordnet.

Den Abend haben wir zu dritt im Pub beschlossen, und so einen mit Eindrücken getränkten Tag zu ende gebracht.

Bilder zu Teil 2





a friend ist like the sun - always there, even if unseen






Montag, 3. September 2007

Kopenhagen Teil 1

Nach 16 Stunden Schlaf, bin ich heute wieder in Großen Linden aufgewacht.
Eigentlich wollte ich während dem Urlaub vor Ort posten. Internet wäre auch zugänglich gewesen, aber wir waren den ganzen Tag und die halbe Nacht unterwegs, es gab einfach keine Zeit und Energie mehr dafür. Selbst das wenige was ich auf Postkarten geschrieben habe ging nicht fehlerfrei von der Hand so steht auf einer Postkarte in der Empfängeradresse "Münschen".
Darum poste ich jetzt nachträglich und ausgeschlafen chronologisch von vorne.

Teil 1 ich reise an und habe Probleme dabei

Der Flug von München nach Kopenhagen dauert eine Stunde. Da kann man doch nicht sagen man gehe auf Reisen, wenn man hopladihop schon da ist. Kann man denn Urlaub machen, wenn man gar nicht angereist ist. Die langen Stunden im Zugfahrt dienen meistens dazu, das ich mich auf mein Ziel einstelle, unfertige Gedanken abschließen, mal wieder keine Fachliteratur lese, und dann bereit für die Erholung dort ankomme, wo ich hin wollte. Glücklicherweise kommt zu der Flugzeit ja noch zwei Stunden Anfahrt und 1,5 Stunden Aufenthalt im Flughafen dazu, und schon hat man eine Reise unternommen.
Bin ein ausgesprochener wenig Flieger und war froh als ich meinen 7-stelligen Kode in einen Boardingpass verwandelt, und meine Tasche auf den richtigen Weg geschickt hatte. Bleibt genug Zeit für einen Streifzug durch den Flughafen. Samsung hatte einen Stand mit neuen Laptops in Glasvitrinen und zwei benutzbare Rechner mit Internet aufgebaut. Die Gelegenheit wollte ich gleich für die erste Urlaubsmeldung nutzen. Die Dina 5 großen Tastatur beklebt mit chinesischen und unseren Schriftzeitchen hatte ihre Tücken, da unsere Zeichen nach Amerikanischem Muster geklebt waren, aber normal wie in Deutschland funktionierten, was einige Probleme beim Einloggen in den Blog bereitet hat. Nach erfolgreichem Login und den ersten drei Zeilen Text ist das "a" hängen geblieben und hat sich nicht mehr stoppen lassen, alles "strg+alt+entf" etc. hat keine Reaktionen gebracht. Der Scrollbalken wurde kleiner und sonst ging nichts. Nach 10 min. blödem rum klicken bin ich einfach gegangen, und hab mein komplett eingeloggtes Blogfenster hinterlassen. Als ich eine halbe Stunde später noch mal vorbei gekommen bin standen fremde Reisende vor dem mit "aaaaa" gefülltem Blog und haben blöd rum geklickt. Hatte also den Samsung-Ausstellungsstand kaputt gemacht und fühlte mich auf den Flughafen-Überwachungs-Monitoren verfolgt.
Da kann ich es ja gleich mal durch die Sicherheitsschleuse probieren. Es gibt dort weder Tafeln noch Personen die einem sagen was mach machen muss. Nach ein paar Minuten Beobachtung meiner Vorgänger wusste ich: Handgepäck aufs Band legen, Kamera raus nehmen und separat in eine Plastikkiste legen, Jacke ausziehen und auch dort hinein. Die Vorgänger sind dann nach Kopfnicken des Sicherheitsbeamten durch dieses Tor gegangen, und wurden dann weiter gewunken um ihre Jacke etc. wieder an sich zu nehmen. Kopfnicken - ich geh durchs Tor - es piept - werde in eine Kabine gewunken *verdammt, der Samsung PC*. Eine Frau kommt und sagt zu mir auf Englisch dass ich aufstehen und die Arme ausbreiten soll. Ich sag "all right" sie redet auf Deutsch mit einem Kollegen und tastet mich ab dann - "please put off your shoes" ich: "okay". *Wenn ich jetzt auf einmal einwandfreies deutsch spreche mach ich mich bestimmt verdächtig*. Nach einzelnem Schuhe durchleuchten und Fußsohlen abtasten darf ich mich wieder anziehen und meine Sachen an mich nehmen. Sie "yes, you can go now".
Nach einer weiteren halben Stunde Wartezeit in der ich mich unauffällig verhalte, ist mein Flug fertig zum Boarding. Es gibt zwei Schalter einen für normale, einen für e-Tickets mit Barcode. Besitzer eines solchen dürfen sich an den "Quick-Check-in" stellen. Da viel mehr Passagiere e-Tickets und teilweise Schwierigkeiten haben den Barcode auf die richtige Stelle zu legen, dauert der Quick-Check -n erheblich länger.
Im Flugzeug nehme ich meinen Fensterplatz ein, schnall mich an, und beobachte das Geschehen auf dem Flugplatz. Leider bin ich zu ängstlich um mich über "alle elektronischen Geräte beim Start ausgeschaltet lassen" hinweg zu setzen, und mache keine Bilder der Frankfurter Hochhaus Skyline wie sie unter uns kleiner wird, genieße aber die Aussicht. Fliegen ist so toll. Das Wetter ist super, wir fliegen durch ein paar Schäfchenwolken durch und ich bin begeistert, das man aus 1200 m Flughöhe Felder, Häuser, und Autos erkennt. Nach einiger Zeit fliegen wir über Schwerin und Hamburg weg, man sieht die Elbe dann die Küste und das Meer. Nachdem wir ein paar Schiffe überholt haben, lässt sich Schweden und die Brücke nach Dänemark erkennen. Wir landen, ich bin in Kopenhagen. Roland der aus München schon zwei Stunden vor mir angekommen ist wartet schon, und wir fahren ins Hotel. Am frühen Abend laufen wir das erste mal durch die Stadt und treffen uns mit Rolands Freund Markus zum Steak essen. Markus kommt aus Österreich und lebt, arbeitet und studiert in Kopenhagen, Abends an der U-Bahn Station sieht er mit seinem Lodenjanker und dem Gastgeschenk aus, als würd er von der Wiesen kommen. Wir gehen zu Fuß ins Hotel, der erste Eindruck der Stadt ist sehr positiv. Bin auf die nächsten Tage gespannt.

Bilder zu Teil 1