Samstag, 13. Dezember 2008

Halbzeit - Ende

Auf der Häflte der Wartezeit ende jetzt dieser Kalender. Da ich mich an leuchtenden, blinkenden, rot-güldenen Dingen satt gesehen hab, mich täglich durch diesen verrückten Weihnachtsmarkt kämpfen muss nur um zu Bank zu gehen, und man sich auch an Bratwurst essenden Leuten satt sieht. Wünsch Eucht dennoch eine schöne Vorweihnachts- und Nachweihnachtszeit

Freitag, 12. Dezember 2008

Donnerstag, 11. Dezember 2008


(Begrüßung gegenüber des Hauptbahnhofs)

Mittwoch, 10. Dezember 2008

(Apothekenschaufenster in der Kaiserstraße)

Dienstag, 9. Dezember 2008

(naja, .. Wurst halt - muss es an jeder Ecke geben, damit der Dortmunder sich sicher fühlt)

Montag, 8. Dezember 2008


(Blumengeschäft in der Kaiserstraße)

Sonntag, 7. Dezember 2008

Samstag, 6. Dezember 2008


(Hamburger Straße - gegenüber unseres Küchenfensters)

Freitag, 5. Dezember 2008


(Schaufenster auf dem Hellweg)

Donnerstag, 4. Dezember 2008


(Wurststand auf dem Weihnachtsmarkt)

Mittwoch, 3. Dezember 2008

(Westenhellweg, Spielwarengeschäft)

Dienstag, 2. Dezember 2008


(Reihnoldikirche - gerüstet und geschmückt, Vergrößerung nach dem Klick)

Montag, 1. Dezember 2008

(Reisebüro in der Kaiserstraße - Bild in groß nach dem Klick)

Sonntag, 30. November 2008

Weihnachtliches Dortmund - ein Adventskalender in Bildern

um auf 4 Adventssonntage zu kommen, zählt der letzte Sonntag im November mit, und obwohl ein Adventskalender offiziell erst am 01.12. beginnt, wird hier schon Heute angefangen, denn eigentlich wurde die Stadt schon vor zwei Wochen aufgerüstet. Warum es vier Sonntage sein müssen, weis ich jetzt auch grad nicht.

Montag, 24. November 2008

An Lebendsmitteltechniker und Reiskocher

Was macht Kochbeutelreis praktischer als "losen" Reis?
Es gibt alltägliche Dinge, deren Sinn mir auch nach längerer Überlegung nicht deutlich wird.
Man kann ein kg Reis in der Pappschachtel, oder ein kg Reis in mehrere Beutelchen verschweißt in der Pappschachtel kaufen. Im Preis macht das kaum einen Unterschied. Möchte man Reis zubereiten, muss man ihn aus der Schachtel in einen Topf mit Wasser transferieren. Dieser Punkt ist der einzige, an dem für mich verschweißte Beutel eventuell Sinn machen, denn ist man beim umfüllen zu stürmisch oder hat die Pappschachtel falsch geöffnet, kann es passieren das es in der Küche aussieht wie auf den Treppenstufen der örtlichen Kirche, kurz nach Abfahrt der Hochzeitsgesellschaft. Schafft man aber den Übergang von Schachtel zu Topf, zum Beispiel mit Hilfe einer Tasse, mit der sich die losen Körner auch dosieren lassen, sind doch ab diesem Moment die Beutel wirklich überflüssig. Reis wird nun durch Wasser gegart. Misst man die Wassermenge mit der gleichen Tasse doppelt so groß ab wie das zu kochende Reisvolumen, kann man bei geöffnetem Deckel kochen, bis das Wasser verdampft ist. Nun ist der Reis gar, und verzehrbereit. Verpasst man diesen Moment, brennt er im Topf schwarz, stinkend an. Befindet er sich in einem Beutel, brennt zuerst der Beutel an, dann geht er auf, darauf brennt der heraustretende Reis stinkend, schwarz an.
Verwendet der geneigte Küchenbenutzer die Garmethode mit anschließendem Abschütten schüttet er das Wasser aus dem Topf mit dem losen Reis ab, indem er den passenden Deckel mit einem schmalen Spalt auf den Topf legt, und - schüttet. Der Kochbeutel kann, erwischt man nach einigem fischen den Henkel mit der Gabel, über das Waschbecken gehalten werden, wenn er nicht ausreist, so lange bis auch hier das überflüssige Wasser herausgetröpfelt kommt. Bevor auf die Teller aufgetragen wird, muss der Reis aus seinem Plastik wieder in den Topf geholt werden. Hier ist Vorsicht geboten, um beim Aufreißen des heißen Reissackes zu vermeiden, dass die Küche erscheint wie eine Kirchentreppe drei regnerische Tage nach der Trauung. Es mag andere Meinungen und Erfahrungen unter Euch Reiskochern geben.

Ich lass mir das gerne auch noch mal erklären.

Wenn es unbedingt was mit Tüte um lose Ware geben soll, käme für mich nur ein Produkt in Frage, bei dem sich der Beutel, nach dem er in den Topf eingelegt wurde, dann im kochendem Wasser auflöst, ich kann nach Beendigung des Quellens, losen Reis direkt auf den Teller löffeln. Solche Beutelchen bräuchte ich dann auch für Nudeln, da dort die Packung gerne mal weiter aufreist als es ihr gut tut, und dann die Buchstaben, Spiralen, oder schrägen Röllchen überall herum rollen. Das gleiche Problem stellt sich auch gerne beim Öffnen von Cornflakespackungen ein, hier müssten sich die Portionsbeutelchen allerdings auch bitte in kalter Milch rückstandslos auflösen können, vielleicht aus Casein oder so. Dann gibt es zwar keine Sauerei mehr bei der man, drei Wochen nach dem Unglück noch Honeywheats in den hintersten Ecken findet, aber die stufenlose Dosierung würde leiden.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Total Falsch

Das hat man dann davon, wenn man sich Abends aufrafft, um noch ein paar Erkenntnisse zu gewinnen.
Außerdem enthält jede der 7 Lerneinheiten mehrere Fragen, und wenn dort nur ein Punkt falsch beantwortet wird, zählt im "Total" die komplette Einheit als nicht richtig beantwortet. Nicht gerade eine motivierende Berechnung. Aber von einem Programm, was mir nicht mal "richtig" sagen kann dass ich schlecht bin, muss man sich ja nicht entmutigen lassen. Außerdem bin ich ja immernoch der Meinung, dass "Fuß" (re oben im Bild) weiterhin nicht mit Doppel-s geschrieben wird. Aber hab schon gemerkt, dass Proteste dagegen in der zusammenwachsenden, immer einheitlicher werdenden Welt verhallen.
Gr und Kuss, - J

Donnerstag, 18. September 2008

Fisch oder Fleisch

Thunfisch kauft man für Salat, Nudelsoße oder Pizza mehr Verwendungsmöglichkeiten habe ich in meinem Speiseplan für Thunfisch eigentlich nicht.

Dagegen benötige ich Schinkenwürfel für Nudelsoßen, Rührei, Suppe, Eintopf, Kartoffel- oder Nudelgratin und eigentlich machen sie sich bei jedem Gericht für das Zwiebeln angebraten werden gut. So wird beim Kochen mit meinem ehemaligen Lieblingsmitbewohner erst einmal eine Zwiebel geschnitten und zusammen mit Baconbits angebraten bevor wir uns Gedanken darüber machen, was es eigentlich genau gibt.



Der Sortimentsverantwortliche in meinem wohnungsnahen Dortmunder Rewe hat seine Prioritäten scheinbar anders gesetzt.

Es gibt Tage an denen die Schinkenwürfelabteilung komplett leer ist, an guten Tagen findet man Bacon-Streifen die eigentlich etwas zu groß sind und den „Delikatess-Leicht-Schinken“ mit der –fettarm- signalisierenden hellblauen Verpackung. Hier sind die 250g Würfelchen noch mal in drei alberne Einzelkammern verpackt.

Hingegen findet man im Fischdosenregal sechs verschiedene Sorten, in Dosen gepressten Thuna, zusammen mit Sonnenblumenöl, Olivenöl, Pflanzenöl (?!) Wasser, Salzwasser oder eigenem Saft.

Würde ja sagen, dass ich vielleicht meine Prioritäten falsch setze, wenn nicht sogar meine deutsche Rechtschreibprüfung „Thuna“ unterringelt, hingegen bei „Baconbits“ nichts auszusetzen hat.



Donnerstagsstreifzug



Habe heute den größten essbaren Gummifrosch gefunden, den ich bisher gesehen habe. Er lag in so einem Selbstbedienungssüßigkeitenbehälter verknäult mit anderen großen Artgenossen.
Beinahe wäre diese Entdeckung das Highlight des Tages gewesen, wäre ich nicht ein paar Minuten später Zeuge eines belustigenden Gesprächs geworden. Ein großer, breiter Ruhrpott-Mann wie man ihn sich vorstellt, mit BVB Schal und Mütze unmodischer Jacke, verwachsenem Vokuhila und Turnschuhen steht vor einer Auswahl im Stoffgeschäft.
Verkäuferin: "kann ich ihnen helfen?"
Er: "haben sie noch etwas von dem weißen Stoff, mit so einer Verzierung unten?"
Sie: "Mit einer Borte?"
Darauf lässt er sich erklären was eine Borte ist und es stellt sich heraus, dass das Muster wohl direkt in den Stoff gestickt war – also keine Borte. Sie führt ihn zu einer Auswahl von weißen Stoffballen, mit verschiedenen Stickereien und lässt ihn alleine um das richtige Muster auszuwählen. Ein paar Tastendrücke später hat er "Schatz" am Telefon, und beschreibt ihr die verschiedenen Designs
"Also in 5 cm Abstand sind so Blumen nebeneinander und darunter Kringel......nein,...keine Blumen.....ok,....mmmh... dann ist hier noch ein Muster, das sind Kreise, Kringel, und Stacheldraht..."

Was ich in einem Stoffgeschäft zu suchen habe?

Das ist eine Geschichte die mit Vorhängen zu tun hat, und damit dass ich seit Mittwoch krank zuhause liege, und es mit der Zeit doch nervt, sich den ganzen Tag beim umherliegen von den umliegenden Bewohnern zuschauen zu lassen.
Das Projekt, blickdichter Fensterbehang, ist aber auch in der zweiten Runde gescheitert.
Bin wohl kein Vorhang-Mensch, sollte vielleicht besser mit Jalousien arbeiten.

Mittwoch, 3. September 2008

Flusswärts - eine Reisegeschichte 4. Teil

dies ist der vierte Teil einer Reisgeschichte, die nach und nach im Blog veröffentlicht wird. Es empfiehlt sich zurück zu gehen und beim 1. Teil mit dem Lesen zu beginnen.

Auf dem Wasser belästigte uns das Fliegenzeug weniger.
Besonders mich, zu meiner größten Freude und Genugtuung, denn Lulu musste sich doch noch immer gegen allzu aufdringliche Blutsauger wehren, die ihr besonders an den Füßen zu schaffen machten. Ich gab ihr manchmal den guten Rat, doch den Tierchen ihr Vergnügen zu lassen, doch umsonst.
„Lass du dich doch von den Biestern auffressen“ meinte sie.
„Gerne schicke sich mir her“ doch sie bleiben anhänglich.
Die Ufer blieben sich immer gleich, nach einer Stunde paddeln konnte man glauben, man sei noch immer an der selben Stelle. So gegen vier Uhr ging ich mal an Land, ob noch nicht der hohe Schornstein der Zuckerfabrik zu sehen wäre, die wir nach meiner Berechnung auf der Karte, heute eigentlich bequem hätten erreichen müssen. Nichts. Nur Vieh – und menschenleerer Kamp, kilometerweit. Einmal hörten wir tief im Walde Axtschläge der Holzfäller, sahen aber niemanden. Dann musste für das Abendessen gesorgt werden. Ein paar Enten wären gerade recht. Vor dem Kriege hatte ich mal im Revolverschießen am besten abgeschnitten. Jetzt schoss ich die ersten Kugeln von dem schwankenden Boot aus glatt vorbei. Dann schoss ich eine Ente flügellahm. Wir im Wasser, mal rauf, mal runter, hinterher gepaddelt. Noch dreimal geschossen, dann verschwand sie im Dickicht am Ufer. Nun wurde ich vorsichtiger, bei einer anderen Ente ließ ich das boot erst ziemlich in Ruhe kommen, wartete mit dem Schuss, bis wir auf vierzig Meter heran waren. Traf gut – die Ente lag auf dem Wasser. Lulu greift sie: „Au“. Damit ließ sie sie wieder fallen. Hatte das Tier sie doch in den Finger gebissen. Wie dumm doch manchmal die Frauen sein können! Da packte ich die Beute auch schon an den Hals, drehte ihn etwas rum, so hatten wir die erste Hälfte des Abendessens. Kurz darauf erst mal wieder zwei Fehlschüssen, dann einen schönen Halsschuss. So, genug! Mir wird aber schon etwa bänglich, denn wenn ich weiterhin für jedes Tier so viele Kugeln brauche, haben wir in den letzten Tagen nichts zu Essen. Ich habe keine hundert Kugeln mit. Von fünf Uhr an wird Ausschau nach einem guten Lagerplatz gehalten. Diese sind nicht sehr häufig, einmal ist die Böschung zu steil, ein andermal die Sandbank zu groß, dann zuviel Schilf oder ein Lagune, Brutstätte der Mücken, in der Nähe. Alles nichts für uns! Es ist schon halb sechs, ich steige wieder ans Ufer und sehe weit in der Ferne den gesuchten hohen Schornstein. Wie ein Streichholz sieht er aus. Luftlinie mindestens noch fünf Kilometer. Lulu meint, er wäre näher und möchte heute noch hin. Dort wohnen Bekannte. Sie hat aber natürlich keine Ahnung von Entfernungen. Ich erkläre ihr das mit der Autorität eines alten Freiwilligen Artilleristen und so behalte ich dann schließlich Recht und sogar das letzte Wort in dieser Zweifelsfrage. Kurz darauf finden wir einen geeigneten Platz, wo der Fluss scheinbar tief ist, eine große Bucht bildet von über hundert Metern Breite. Schnell war alles Nötige an Land geschafft, bald kochte das Wasser im Kochtopf. Darin wurden zuerst die Enten abgebrüht und dann rupfte jeder eine ab. Das ging aber nicht so rasch und einfach, wie bei Hühnern. Die Federn sitzen viel tiefer und die Flaumfedern waren kaum herauszubekommen. In meinem Leben habe ich kein so schlecht gerupftes Federvieh gesehen. Die Arbeit hatte wohl eine halbe Stunde gedauert. Inzwischen war es dämmerig geworden. Auf der gegenüberliegenden Sandbank hörten wir Stimmen und Hundegebell. Angler waren gekommen und hatten ein großes Feuer angezündet. Dadurch zogen sie die Fische in ihre Nähe, denen sie dann ihre Angeln vorwarfen. Die Leute zogen erst bei der Morgendämmerung wieder ab. Wir ließen uns nicht stören. Während die Enten im Kochtopf schmorten tranken wir unseren gewohnten Mate, rauchten und schwatzten. Nach ungefähr einer Stunde gaben wir Reis in den Topf und bald war eine schmackhafte Suppe fertig. Beim Essen wurde das Feuer stärker geschürt, um auch u sehen, was wir aßen, um vor allem zu vermeiden, dass wir zu viele Federn mitaßen. Denn die Kiele der Federn saßen noch unter der Haut. Was wir nicht mochten wurde einfach übers Ufer ins Wasser geworfen. Darum balgten sich dann die Fische. Jedenfalls hörte ich noch jedes Mal in der Nacht, wenn ich wach wurde, das Springen der Fische. Sie wurden sich wohl über die Verteilung der Knochen nicht einig. Das Essen war so reichlich gewesen, dass noch ein Rest für das Frühstück blieb. Die Nacht war wieder sehr frisch. Ich war froh, als ich die ersten Anzeichen des neuen Tages bemerkte.

Montag, 1. September 2008

Flusswärts - eine Reisegeschichte 3. Teil

dies ist der dritte Teil einer Reisgeschichte, die nach und nach im Blog veröffentlicht wird. Es empfiehlt sich zurück zu gehen und beim 1. Teil mit dem Lesen zu beginnen.


Sofort schlief ich wieder ein, und wurde erst wach, als ein schwacher Schein die Morgendämmerung ankündigte.
Ich setzte mich näher ans Feuer und sorgte, dass das Teewasser heiß wurde, dann erst weckte ich meine Frau, die nicht einmal in der Nacht aufgeweckt war und reicht ihr den Mate mit der Bombilla, damit sie immer wieder heißes Wasser aufschüttet und mich bediene. Denn so ist es Sitte hier im Lande, und ich denke nicht daran, von einer Sitte ab zu weichen, die für mich so bequem ist. Denn wenn ich es jetzt anders machte und ihr den Mate servierte, so könnte sie das ja auch zuhause verlangen. Nein, nein gibt’s nicht. Also trinken wir heute mal unseren Mate in aller Ruhe, dann verstauen wir das Gepäck besser als Gestern, so dass das Heck tiefer im Wasser liegt, bringen auch das Steuer an und fahren gegen sechs Uhr dreißig los, als die Sonne schon reichlich hoch steht. Mit dem Steuer paddelt es sich jetzt viel leichter, wir kommen besser an den Hindernissen vorbei. Heute Abend denken wir in der Nähe der Station zu bleiben, das sind in der Luftlinie ca. 25 km
„Kleinigkeit, Nachmittags so gegen drei sind wir da“ sag ich noch zu Lulu. „Wir wollen keine Hetzjagd machen, rudern so bis gegen zehn Uhr und fangen um zwei wieder an.“
Der Morgen war nicht zu heiß, es wehte ein frischer Wind. So macht das Paddeln viel Vergnügen. Die Ufer waren meist vier bis fünf Meter hoch. Kam mal ein Stück Kampland, so stieg einer von uns beiden an Land, Umschau halten. Manchmal war das Kampgras mannshoch, so dass man nichts sehen konnte. Ein andermal war einigen Wochen vorher gebrannt worden, dann sahen wir gewöhnlich wenige Stück Vieh und ganz in der Ferne auf den Anhöhen ein Haus. Offenbar wurde ein großer Teil der Kämpe bei Hochwasser überschwemmt. Deshalb sah man auch verhältnismäßig wenig Vieh. Wir waren so ungefähr gegen eine Stunde gefahren, da trafen wir auf eins der wenigen Häuser, die wir auf der ganzen Tour nah am Ufer fanden und sahen dabei den originellsten und in seiner Art einwandfreiesten Abort, den man abseits jeder Zivilisation und Kultur nicht erwartete. Im Wasser am Uferrand waren vier Pfähle gesetzt, darauf ein Plattform mit dem bekannten runden Loch und darüber ein kleines Strohdach. Die Seltenheit musste natürlich Fotografiert werden, da doch hier auf dem Lande diese Einrichtungen ungefähr so selten sind, wie 1914 in Belgien, als wir dort einzogen. Ich bat eines der herumlaufenden Kinder, sich mal dort oben recht natürlich aufzubauen. Doch vergebens. Vielleicht hatte niemand das nötige Bedürfnis, vielleicht wollte man sich nicht mit dem verkehrten Gesicht fotografieren lassen.
Um zehn war es uns noch zu früh zum Rasten, es wurde dazu bald elf Uhr. Viel Arbeit gab es nicht. Zum Essen hatten wir den kalten Braten und Brot. Das genügt. Ein Feuer wurde angezündet und der Wassertopf aufgesetzt. Ich gehe mal los, um Umschau zu halten. Ich bin noch keine dreißig Meter gegangen, natürlich senkrecht gegen die Flussrichtung, als ich wieder auf den selben Fluss stoße, auf eine Stelle, die vielleicht zehn Minuten zu paddeln entfernt ist. „Heiliger Bimbam, macht der aber Krümmungen! Wenn er so weiter fließt, dann müssen wir uns aber dran halten!“ Und tatsächlich geht es immer so weiter. Warf so meine ganzen Berechnungen über den Haufen. Aus einer leichten bequemen Vergnügungstour, wurde eine anstrengende Reise, die mir auch noch das letzte bisschen Fett nahm, wo ich doch ohnehin fas nur noch Haut und Knochen war. Um meine Frau nicht bange zu machen, schwieg ich vorläufig darüber. Andernfalls wäre sie mir vielleicht bei nächster Gelegenheit ausgestiegen, und ich wäre der Blamierte gewesen. Aber anstrengen würde ich mich müssen, das wurde mir allmählich klar. Denn wir hatten gesagt, in zehn bis zwölf Tagen zurück zu sein, und ließen wir dann in vierzehn bis achtzehn Tagen nichts von uns hören, würde man die Polizei auf uns hetzen und alle Lieben und weniger lieben Freunde und Verwandte in Unruhe gingen. Mein Fell ist zwar ziemlich dick, mir ist das sehr gleichgültig, aber meiner Frau nicht: „Mama wird sicher weinen“ meinte sie als ich ihr einige Tage später die Lage erklärte. „Na siehst du wohl, warum wolltest du auch durchaus mit! Hättest mich besser mit meinem Freunde Otto fahren lassen“, sagt ich ihr später jedes Mal, wenn sie zu sehr zum Aufbruch drängte. Dann hatte ich eine Weile Ruhe.
Erstmal nahmen wir ein erfrischendes Bad. Dann wollten wir eine Stunde schlafen, bis die größte Hitze vorüber sei. Zudecken kann man sich nicht, der Schweiß perlt schon aus allen Poren. Dann stürzt sich das ganze fliegende Ungeziefer auf einen und man hat beide Hände nötig alle Fliegen ab zu wehren. Ein Moskitonetz mitzunehmen, hatten wir in unserer Einfalt einfach vergessen. So bleibt keine andere Wahl- Mate trinken und dann weiter. Auf dem Wasser belästigte uns das Fliegenzeug weniger.

Samstag, 30. August 2008

Flusswärts - eine Reisegeschichte 2. Teil

dies ist der zweite Teil einer Reisgeschichte, die nach und nach im Blog veröffentlicht wird. Es empfiehlt sich zurück zu gehen und beim 1. Teil mit dem Lesen zu beginnen.


Das Abschiedsgejohle der am Ufer Zurückbleibenden begleitete uns bis über die nächste Biegung hinaus. Der Fluss war vorerst genügend tief, mit wenig Astwerk.
Meine Frau hatte das Paddeln bald heraus, es war eine Lust, im prachtvollen Sonnenschein so langsam dahin zu gondeln. Alles war uns neu, die hübschen Wasservögel gab es in der Stadt nicht, ebenso wenig die Bäume am Ufer, oder das hohe Bambusgestrüpp. Bald sahen wir auch die ersten Enten, die uns dann alle Tag als Nahrung dienen mussten. Doch heute ließ ich sie in Ruhe, denn die zwei Kilo rohes Fleisch, die wir mitgenommen hatten, würden vorerst genügen. In der ersten Stunde war das Flussbett sandig, doch dann änderte es sich plötzlich, es wurde steinig und mit einmal wo wenig tief, dass wir festsaßen, aussteigen und das Boot eine Strecke ziehen mussten. Bald waren wir aber wieder in genügend tiefem Wasser, mussten jedoch immer Acht geben, mal links, mal rechts fahren, je nachdem wie die Sandbänke gebildet waren. Dann hieß es aber auch besonders auf die vielen Baumstämme und Äste achten, die das Boot ständig in Gefahr brachten. Allzu schlimm ist das ja in der Regel nicht, da die Strömung sie meist derart wirft, dass die Spitzen der Stämme in der Stromrichtung liegen. Gefährlicher schon ist der beindicke Bambus, der Fingerlange scharfe Dornen in allen Richtungen hat.
Doch wir paddeln vorerst recht gemütlich, spielen uns auf einander ein. Später genügt dann ein Wort, um schnell allen Gefahren auszuweichen. Selbst Äste unter Wasser können wir frühzeitig an einer feinen Bewegung an der Oberfläche erkennen und meistens – nicht immer ein Auffahren vermeiden.
Gegen vier Uhr begann mir der Magen erheblich zu knurren, und ich schlug vor, am ersten schönen Platz zu Lagern. Man soll mit der Arbeit nicht gleich so heftig anfangen, sonst wird man sie zu bald leid. Schon sehen wir am rechten Ufer einen idealen Platz, wie wir in später nicht wieder gefunden haben. Schnell war das Boot an Lang gezogen, ausgepackt und ein Feuer angezündet. Brennholz gab es in Menge. Bis das Teewasser heiß war, wurde noch schnell gebadet, denn trotzdem wir uns nicht besonders angestrengt haben, war viel Schweiß geflossen. Ungewohnte Arbeit ist immer schwer! Meine Frau reinigte das durch den vielen Staub verschmutzte Fleisch, steckte den Spies durch und diesen an der Glut des Feuers in die Erde. Dann wurde erstmal in aller Ruhe und Gemütlichkeit Mate getrunken. Ja gemütlich war das! Es ist schon acht Jahre her, dass ich nicht mehr im Urwald war, dass ich nicht mehr in den Nächten am Lagerfeuer lag, wo der Matebecher reihum ging und die Leute mir ernsthaft von den Gespenstern des Waldes erzählten. Schön war das, aber desto schlechter waren die Arbeit und die Kost. Von vor Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang mit nur zwei Stunden Mittagspause wurde gearbeitet. Verpflegung am Morgen wenige Galletas mit süßem Tee, mittags tagtäglich Mais in Trockenfleisch gekocht, dazu wenig Mandioca, abends eine dünne Bohnensuppe. Nur sonntags gab es ei dicke Reissuppe. Auf die Dauer hält das ein Europäer nicht aus. An diese Zeit musste ich denken, als ich jetzt so faul im Schatten lag, denn die langsam untergehende Sonne wärmte noch ziemlich.

„Ja, sieh mal Lulu, mit deinen Kochtöpfen wirst du ja ganz gut fertig, aber einen Braten am Spieß richtig schmackhaft zu machen, verstehst du doch nicht“
„Aber wieso denn, was habe ich denn falsch gemacht, man riecht es doch bis hierher, wie lecker er ist!“
„Das hat damit nichts zu tun, drehe ihn erstmal um. Zuerst muss die Knochenseite richtig durchgebraten sein, und dann die Fleischseite. Sonst sitzt nachher am Knochen noch das rohe Fleisch, und das andere Fleisch ist zu zäh. Wenn dir das nicht klar ist, mach lieber zwei Stücke, eines auf deine und eins auf meine Art. Aber dass du es nur weißt, von meinem Stück lasse ich dich höchstens probieren!“
Na, das hat ja mal geklappt, denn mit dem Fehler hatte ich gerechnet! So konnte ich meine Kochkunstweisheit an den Mann, oder vielmehr an die Frau bringen. Es tut einem doch gut, wenn man seiner Frau auf ihrem Gebiet einmal imponieren kann!
Auf die Art wurde der Braten dann auch ausgezeichnet. Eine einzige Gabel hatten wir wohl mit, brauchen sie aber nicht. Wir aßen landesüblich mit den Fingern, indem wir das Fleisch stückweise abschnitten. Dazu wurde etwas Brot gegessen. Unterdessen verschwand die Sonne immer tiefer hinter den Bäumen des jenseitigen Ufers. Zum Schlafen brauchte der Platz nicht erst hergerichtet werden. Regen drohte nicht. Jeder hatte eine Zeltbahn. Die und eine Decke waren genug für eine Unterlage. Als Kopfkissen benutze ich den Sack mit den Galletas und meine Ersatzkleidungsstücke, Lulu den Rucksack mit ihren Kleidern. Die Flinte blieb für alle Fälle handbereit. Ein – zwei Zigarren rauchte ich noch, dann duselte ich langsam ein, und wurde erst gegen zwei Uhr wach, da es mich fror. Schnell schürte ich das Feuer, legte einige dicke Klötze drauf und wickelte mich in meine zweite Decke. Sofort schlief ich wieder ein, und wurde erst wach, als ein schwacher Schein die Morgendämmerung ankündigte.

Flusswärts - eine Reisegeschichte 1. Teil

in den folgenden Wochen gibt es hier eine Fortsetzungsgeschichte zu lesen. Eigentlich war das für den Sommeranfang gedacht, da es sich um einen Reisebericht handelt, doch wie die Dinge so kommen gibt es die Geschichte nun zum Auskang des Sommers. Und mehr Einleitung soll nicht voran gestellt werden. Gute Reise

Die Breite des Flusses schwankt stark, hält sich zwischen 20 und 100 Metern. Seine Ufer sind mit den verschiedensten Waldformationen bedeckt, die manchmal nur wenige Meter tief sind, aber auch kilometerweit gehen. Hin und wieder reicht der Kamp bis an das Flussufer. Der Wald selbst ist schon des wertvollsten Exportholzes beraubt, da ja der Fluss eine bequeme Beförderungsgelegenheit bietet. Vom Fluss aus ist das aber nicht zu bemerken, da das rasche Wachstum jede Blöße schnell schließt; nur beim Durchstreifen findet man alte Baumstümpfe. Stellenweise bietet der dichte Bambus mit seinen Stacheln dem Eindringling ein arges Hindernis; will man dies nicht umgehen, muss man sich mit dem Haumesser langsam und mühselig einen Weg bahnen. Wild gibt es dort noch aller art, doch ist eine Pirsch meist erfolglos, da man beim Durchstreifen notwendigerweise zu viel Lärm macht. Besseren Erfolg hat man auf dem Ansitz, besonders an Stellen, wo die Tiere zur Tränke kommen, oder salzhältige Erde lecken. Doch auch das ist kein Vergnügen für jedermann, weil man zu sehr von Mücken geplagt wird.
Der Verkehr über den Fluss ist sehr gering, so dass sich der Bau von Bücken selten lohnt. Deshalb hat man an einigen Stellen Fähren angelegt, die Menschen, Pferde Ochsenkarren und Auto von einem Ufer auf das andere befördern. An eine solche Fähre waren wir angelangt, um unsere Fahrt zu beginnen.
Es ist zwar schon drei Jahre her, dass ich das Boot nicht mehr zusammengesetzt habe, trotzdem aber geling es mir ziemlich schnell. Wir waren noch nicht fertig damit, als ich heftige Leibschmerzen bekam, wohl infolge des vielen Schüttelns leerem Magen. Ich konnte mich kaum aufrecht halten. Deshalb ging ich schnell mal zum Wärterhaus zurück wo ich einen guten Schnaps vermutete. Der half zwar schon, vorsichtshalber nahm ich zwei. Dann zurück und das boot ins Wasser getragen, das Gepäck und die Verpflegung wurden kunterbunt in das Boot geschafft .Für heute gedachte ich nicht mehr weit zu fahren, deshalb ließ ich sogar das Steuer fort. Nun ging es erstmal ein Stück flussaufwärts, um uns den anderen Bewohnern des Fährhauses zu zeigen. Dort ließ ich einen halben Liter Rum kommen, den wir mit dem am Ufer stehenden Einheimischen auf gute Fahrt leerten. Dann machten wir kehrt und legten uns in die Ruder. Das Abschiedsgejohle der am Ufer der am Uferzurückbleibenden begleitete uns bis über die nächste Biegung hinaus. Der Fluss war vorerst genügend tief, mit wenig Astwerk.

Sonntag, 24. August 2008

Fruchtalarm


Auf den ersten Blick erschien es mir recht komisch, "Keine Früchte" als Auszeichnung auf ein teures Müsli zu schreiben, was ja dann auch kein Müsli mehr ist, sondern ein Beutel voller Haferflocken...... Aber nach genauerer Betrachtung sind ein Haufen Nüsse darin zu erkennen, also darf man vielleicht doch Müsli sagen, und vielleicht gibt es Leute die es leid sind Morgens erst die ganzen Rosinen und vertrockneten Erdbeeren aus dem Schälchen zu klauben bis sie endlich ein gepflegtes Nussmüsli frühstücken können. Also macht dieser Aufkleber bei der richtigen Zielgruppe wohl doch Sinn.

Mittwoch, 20. August 2008

Selbstständige Systeme

ich bin ja kein Freund von Programmen die denken zu wissen, was ich möchte und einfach handeln ohne noch mal nach zu fragen. So wie zum Beispiel iTunes, das am liebsten sofort meine ganzen mp3s aus allen Ritzen zusammensuchen und sich einverleiben möchte. Das konnte aber noch gestoppt werden. Mein Galerieprogramm Picasa denkt seit Juni, das ich französich spreche. Hatte Bilder der Abschiedsfeier mit unseren französischen Austausch-OTlern hochgeladen, und das Album "Bufa-la fête" genannt, da das auch der Arbeitstitel bei der Partyplanung war. Wenn ich mich jetzt als Benutzer bei der Galerie anmelde, ist "Ma galerie publique" zu sehen und man kann "Sélectionnez une photo pour la couverture" oder könnte auch "Lieux associés aux albums" prima. Grad das ich noch die "Dêconnexion gefunden habe. Hoff nur, dass das Blog-Konto jetzt nicht auch französisch mit mir spricht. Wobei vielleicht wenn es wirklich sprechen und nicht nur schreiben würde, könnt ich sogar was lernen.

Montag, 12. Mai 2008

Draußen vor der Tür


In Dortmund stehen Menschen Werktag-Vormittags mit der Kamera auf der Fußgängerinsel und machen Bilder von ………..- keine Ahnung was der Straßenverkehr aus dieser Perspektive für einen Zauber hat.
Im laufe der Zeit, ließ sich an der Stellung der Photographierenden erkennen, dass sie sich wohl für die Baustelle interessieren, die sich entlang der Tram-, hier sind das ja Straßenbahnschienen, durch die Stadt schlängelt. Die Stadtbahn wird unter die Erde verlegt. Ein Vorhaben, das in vielen Straßen Bauspuren hinterlässt.
Die Eintrittspforte zu Unterwelt entsteht genau vor unserem Küchenfenster.
Hier häuften sich die Schaulustigen Besucher zunehmend. Am Freitag hatten wir dann einen Brief in der Hauspost, dass wir Verständnis für nächtlichen, Bau bedingten Lärm haben möchten.
Und die darauf folgenden Tage befand sich unser Fenster in Dortmunds attraktivster Lage. Väter mit Söhnen (jeder eine EOS um den Hals), Ehepaare mit Fahrrädern, älteren Herren mit White-Westland-High-Terrier, sie alle führte der wochenendliche Spaziergang bei uns vorbei.
Und alle wurden zu Dokumentatoren des öffentlichen Schienenverkehrs. Das ist hier dokumentiert.

Freitag, 4. April 2008

Gegenüber

Wenn einem im Klamottengeschäft beim entlang gehen des Ganges zwischen Tischen mit Hosen, und T-shirt-Regalen jemand entgegen kommt,
weicht man zur anderen Seite aus.

Wenn die entgegenkommende Person zur gleichen Seite ausweichen möchte, lächelt man bestimmt, und geht zügig wieder an der ersten Seite vorbei.

Prallt man im gleichen Moment, indem man sich noch wundert das die Person auch dieses entschuldigende
Lächeln aufgesetzt hat, frontal gegen einen wandhohen Spiegel, so erinnert man sich schlagartig daran, dass der erste Tagesordnungspunkt auf der Liste, der Frisörbesuch war.

Dann dreht man sich um, geht den Gang zurück und schaut mit gefasstem Blick in die Gesichter der am Jeanstisch stehenden. Keiner lacht - keiner hat was bemerkt.
...und verlässt den Laden.
An der nächsten Schaufensterscheibe macht man sich mit dem veränderten äußeren Erscheinungsbild bekannt, um derartigen Situationen für die Zukunft vor zu beugen.

Donnerstag, 6. März 2008

Donnerstag, 28. Februar 2008

Vom Glück, keine Hose zu sein

(größere Ansicht nach dem Klick)

Mittwoch, 27. Februar 2008

Metamorphose


wie aus Laich Kaulquappen und daraus Frösche werden hat jeder schon einmal gehört. Doch wir gehen heute eine Stufe weiter, und zeigen was anschließend geschieht. Die bisher unbeobachtet gebliebene Metamorphose 2, des Frosches zum Mann. Kussfrei. Der Versuchsaufbau steht, die Messgeräte sind angeschlossen, das Aufzeichnungsgerät geladen, der Frosch sitzt im Glas. Wir geben kaltes Wasser dazu und die Verwandlung beginnt.


Geplant war, aus identischer Position, alle 30 Sekunden ein Bild zu machen, doch der Vorgang lief langsamer ab, als erwartet. Selbst eine Zeitspanne von 5 min reichte nicht für sichtbare Änderungen. Nachdem wir eine halbe Stunde vor dem Versuch saßen, und der Frosch sich langsam löste, gingen wir wieder dem Tagesgeschäft nach, und photographierten wenn wir gerade in der Nähe waren.
Eine 3/4 h nach Versuchsbeginn, begann der Frosch zu fragmentieren und die Statur eines ca. 4 cm hohen Jünglings konnte in der grünen Brühe erahnt werden.
Wasserwechsel
nach abschütten der mit Froschteilen durchsetzten Flüssigkeit erwies sich die Theorie die den fallenden Wasserspiegel während der ersten Stunde erklären sollte als nichtig.

Das Gefäß hat einen Sprung auf der Unterseite. Somit begründet sich auch die Pfütze auf dem Schreibtisch. Da der Aufbau kalibriert ist, kann jetzt kein Wasser auffangendes Tablett mehr eingebaut werden.
Mit frischem kaltem Wasser soll der Prinz nun wachsen.
13:50
der Schöne wächst - allerdings in die Breite. Die Nase wird dick, die Backen wirken aufgeblasen. Sind das an den Armen Muskelpakete?
18:43
langsam sieht der junge Mann ungesund aus. Ein Morbus Scheuermann hat sich entwickelt.
Das ist das letzte Bild für Heute. Hab noch was anderes vor, als den ganzen Tag neben einem nässenden Gefäß zu verbringen, und zu zusehen, wie sich darin jemand fehlbildet.
Freitag - ein neuer Tag
Über Nacht ist kontinuierlich Wasser aus dem Zylinder gelaufen, außerdem gab es scheinbar einen Wachstumsschub, bedingt durch den gesunkenen Mediumsspiegel hat sich das ungünstig auf die Statur ausgewirkt. Ich befürchte skoliotische Wirbelsäulendeformitäten und hebe den Pegel wieder auf ein höheres Niveau. Da nun große Bereiche des Schreibtischs unter Wasser stehen, werden die konstanten Bedingungen aufgegeben, und der Prinz samt Gefäß muss ab jetzt in einem Suppenteller stehen. Der Spaß am Experiment lässt nach. Hoffentlich ist der Kerl bald ausgewachsen.
Samstag
Er wächst jetzt auch in die Länge, die Gesichtszüge haben sich gestrafft. In 5 Stunden senkt sich der Wasserstand um ca. 2 cm. Muss aufpassen das es da oben nicht wieder eng wird.
Sonntag
Den Arm in die Hüfte gestemmt reckt er den Kopf in die Luft, Denke er kann jetzt an Land atmen. Die juvenilen Wachstumsstörungen haben sich zum positiven entwickelt. Mit 8 cm haben wir hier einen stattlichen Jüngling herangezogen, so ganz ohne Wasser sieht er auch gleich etwas schlanker aus.
Hatte mir den ganzen Prozess irgendwie schneller und spektakulärer vorgestellt. Und was jetzt tun, mit dem Prinz?

Das ganze erinnert mich an ein Experiment aus der Kindheit. Wir waren noch klein und ohne wissenschaftliche Vorbildung, als von den Elter ein Gummibärchen ins Wasserglas auf die Fensterbank gestellt wurde. Li und ich beobachteten gespannt wie daraus bis zum Abend ein Riesenbär wuchs. Im Streit, wer von uns in den Genuss eines in dieser Größer noch nie gesehenen Gummibärchens kommen durfte gewann ich, und fühlte mich nach dem ersten Bissen betrogen. All das, was das Gute eines Gummibärchens ausmacht hatte sich zugunsten der Vergrößerung verflüchtigt, und einen wasserdurchsetzten Gelatinekörper zurückgelassen. Li war die eigentliche Gewinnerin.

Es gibt noch mehr Bilder und einen langweiligen Film.






Zusätzlich

Mittwoch, 13. Februar 2008

Produkt der Woche

Ein netter Mensch mit gutem Geschmack hat mir diese abgefahrene CD gegeben.


War Anfangs etwas skeptisch beim Titel „Classic meets Cuba". Dachte an jemanden der Klassische Stücke mal eben hipp mach will indem er einfach etwas Samba drumrum schmiert, weil - diese kubanische Richtung kommt ja grad so gut an -.
Doch, weit gefehlt. Das sind 113 cm² beeindruckende Musik. Jedem Stück liegt ein Klassiker zu Grunde, z. B. Korsakovs „Hummelflug“. Mit Gitarre, Klavier, und ausgeklügelten Perkussion wir das Stück neu um gesetzt wird. Die Rhythmen sind sehr raffiniert, beim ersten Hören muss man mit dem aufhören was man gerade nebenbei macht, damit man alle Facetten wahrnehmen kann. Teilweise entfernen sich die Musiker vom Ursprungsstück in eine Improvisation, man lauscht erstaunt wie sie den Bogen zur Ausgangsmelodie zurück schlagen. Die Mischung von temperamentvollen und vollmundig ruhigen Stücken ist ausgewogen. Es kann aber passieren, das man nach der beruhigen Version Bachs „Air“ aufschrickt, wenn die Interpretation von Beethovens „Pathethique“ beginnt. Die, die dahinter stecken, sind die Klazz Brothers in Zusammenarbeit mit Cuba Percussion, und die hier empfolene CD ist nicht das einzige Projekt. Auf diesen Seiten gibt es die Informationen , die hier fehlen, und Hörproben.

Dienstag, 12. Februar 2008

Samstag, 26. Januar 2008

Stadt ohne Rituale


Es ist Freitag,
18h: Viel geschaftt, diese Woche. Aufräumen, neues Papier auf den Tisch. Umziehen.
19-22h: Leute treffen, Stühle rücken, Instrumente stimmen. Proben.
22-23h: jetzt ist Wochenende, auf dem Tisch steht Helles, Russen, Radler, Pizza Reginella, Nudeln von der Tageskarte, Quattro Stagioni mit Artischocken statt Sardellen, Salat Cavaliere und großes Wasser
24h-X: mehr Bier, Kuriositäten der Woche, Pläneschmieden,.........., rundrum werden Stühle hochgestellt, bezahlen nach Schätzung, gemütlich austrinken, S-Bahn fahren.

Ihr fehlt mir

Dienstag, 15. Januar 2008

Auflösung

Das Bilderrätsel vom 15. Oktober 2007 ist aufgelöst.
Die Antwort steht in den Kommentaren. War das echt so schwer?

Samstag, 12. Januar 2008

Produkt der Woche

Jedes mal wenn ich in unseren Waschkeller gehe sehen wir uns, schon bei der ersten Begegnung war ich fasziniert und gleichzeitig befremdet von seinem Anblick, so etwas kannte ich nicht. Es hat keine ersichtliche Funktion, ich kenne keinen Namen dafür, und wir sind der einzige Haushalt dessen Waschmaschine nicht damit aufgerüstet wurde. Anscheinend kann man es kaufen, denn es sieht nicht selbst gemacht aus.


Nennen wir es "Waschmaschinen/Trockner - Plüschüberzug", es hat eine quadratische Fläche und ringsherrum ein eingearbeitetes Gummiband. Man spannt es über die obere Waschmaschinen bzw. Trocknerfläche. Wenn man dagegen kommt, schnalzt es weg, und man muss es wider drauf ziehen. Wenn man mit Waschmittel rumkrümelt, setzen sich die Krümel in die Plüschfasern, falls das feucht wird gibt es sicher Klumpen. Bekommt man so etwas geschenkt, oder geht man irgendwann in ein Geschäft mit der Absicht "heute muss noch ein Waschmaschinen/Trockner - Plüschüberzug" gekauft werden?

Mittwoch, 9. Januar 2008