Montag, 5. Januar 2009

Bürokratie zum Jahresbeginn

Anscheinend sind die Behörden im Land doch nicht so gut verknüpft wie man sich das in Zeiten, da das Einwohnermeldeamt Bürgerbüro heißt und eine e-mail Adresse hat, vorstellen würde.
So hat mir die Stadtkämmerei der Landeshauptstadt München einen Bescheid über die Zweitwohnungssteuer nach Großen-Linden geschickt, wo ich nun schon seit fast einem Jahr in Dortmund hauptwohnsitze, und ich somit dachte das Großen-Linden automatisch abgemeldet wird. Würde nicht GM aus Gießen, dem Sohn meiner ehemaligen Vermieter Nachhilfeunterricht in technischen Fächern geben, hätte das Schreiben den Weg zu mir nicht einmal gefunden. Da das soziale Netzwerk jedoch funktioniert halte ich nun einen Brief in der Hand der mich mit einer um 5 Wochen abgelaufenen Frist dazu auffordert für meinen Zweitwohnsitz (das ist die münchner Adresse meiner Mama) 9% der ortsüblichen Jahresnettokaltmiete zu zahlen. Den zweiten Wohnsitz hatte ich vor zwei Jahren angemeldet um mein Autokennzeichen mit "M" mit nach Gießen zu nehmen, und mit dir Ummelderei zu ersparen, und aus sehr heimatverbundenen Gründen, hab ich mich doch so gefühlt, als würde ich noch zumindest mit einem Fuß in der Heimatstadt stehen, und das amtlich verbrieft. Rückblickend auf den Lebenslauf hätte man sagen können, "egal wo sie sich rum getrieben hat, zumindest ein Zweitwohnsitz war immer an der richtigen Stelle". Doch für solche Sentimentalitäten, Geld was man nicht hat, zu zahlen um "die Auswirkungen der Haushaltskonsolidierung etwas ab zu mildern" geht dann doch zu weit. Da investiere ich lieber in den eigenen Haushalt. Somit werde ich, wenn im tiefen Süden die Angestellten von Bürgerämtern und der Stadtkämmerei nach verbrachten Brücken- und Feiertage wieder ans Telefon gehen, meinen seit Geburt immerfort zumindest teilweise bestehen den Wohnsitz aufgeben. Ausgebürgert von der eigenen Stadt. danke an Madman für das tröstende Bild.

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