Samstag, 30. August 2008

Flusswärts - eine Reisegeschichte 1. Teil

in den folgenden Wochen gibt es hier eine Fortsetzungsgeschichte zu lesen. Eigentlich war das für den Sommeranfang gedacht, da es sich um einen Reisebericht handelt, doch wie die Dinge so kommen gibt es die Geschichte nun zum Auskang des Sommers. Und mehr Einleitung soll nicht voran gestellt werden. Gute Reise

Die Breite des Flusses schwankt stark, hält sich zwischen 20 und 100 Metern. Seine Ufer sind mit den verschiedensten Waldformationen bedeckt, die manchmal nur wenige Meter tief sind, aber auch kilometerweit gehen. Hin und wieder reicht der Kamp bis an das Flussufer. Der Wald selbst ist schon des wertvollsten Exportholzes beraubt, da ja der Fluss eine bequeme Beförderungsgelegenheit bietet. Vom Fluss aus ist das aber nicht zu bemerken, da das rasche Wachstum jede Blöße schnell schließt; nur beim Durchstreifen findet man alte Baumstümpfe. Stellenweise bietet der dichte Bambus mit seinen Stacheln dem Eindringling ein arges Hindernis; will man dies nicht umgehen, muss man sich mit dem Haumesser langsam und mühselig einen Weg bahnen. Wild gibt es dort noch aller art, doch ist eine Pirsch meist erfolglos, da man beim Durchstreifen notwendigerweise zu viel Lärm macht. Besseren Erfolg hat man auf dem Ansitz, besonders an Stellen, wo die Tiere zur Tränke kommen, oder salzhältige Erde lecken. Doch auch das ist kein Vergnügen für jedermann, weil man zu sehr von Mücken geplagt wird.
Der Verkehr über den Fluss ist sehr gering, so dass sich der Bau von Bücken selten lohnt. Deshalb hat man an einigen Stellen Fähren angelegt, die Menschen, Pferde Ochsenkarren und Auto von einem Ufer auf das andere befördern. An eine solche Fähre waren wir angelangt, um unsere Fahrt zu beginnen.
Es ist zwar schon drei Jahre her, dass ich das Boot nicht mehr zusammengesetzt habe, trotzdem aber geling es mir ziemlich schnell. Wir waren noch nicht fertig damit, als ich heftige Leibschmerzen bekam, wohl infolge des vielen Schüttelns leerem Magen. Ich konnte mich kaum aufrecht halten. Deshalb ging ich schnell mal zum Wärterhaus zurück wo ich einen guten Schnaps vermutete. Der half zwar schon, vorsichtshalber nahm ich zwei. Dann zurück und das boot ins Wasser getragen, das Gepäck und die Verpflegung wurden kunterbunt in das Boot geschafft .Für heute gedachte ich nicht mehr weit zu fahren, deshalb ließ ich sogar das Steuer fort. Nun ging es erstmal ein Stück flussaufwärts, um uns den anderen Bewohnern des Fährhauses zu zeigen. Dort ließ ich einen halben Liter Rum kommen, den wir mit dem am Ufer stehenden Einheimischen auf gute Fahrt leerten. Dann machten wir kehrt und legten uns in die Ruder. Das Abschiedsgejohle der am Ufer der am Uferzurückbleibenden begleitete uns bis über die nächste Biegung hinaus. Der Fluss war vorerst genügend tief, mit wenig Astwerk.

1 Kommentar:

Phil hat gesagt…

Sehr schön, ich bin gespannt wie's weitergeht!!